7 August, 2024
Woher die Secondhand-Läden ihre Kleidung beziehen, ist von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich. Einige Läden haben auch verschiedene Quellen. In diesem Blogpost listen wir die gängigsten Methoden auf:
1. Altkleider Container
Die großen Second-Hand-Ketten wie Humana oder ReSales haben eigene Altkleidercontainer, aus denen sie ihre Kleidung beziehen. Das heißt, sie verfügen über eine komplette Infrastruktur mit Sortier-, Reinigungs- und ggf. Recyclinganlagen.
2. Spenden von Privat
Einige Läden erhalten die Kleidung als Spende von Menschen aus der Umgebung. Ein Beispiel für ein solches Konzept ist Frauenpower aus Bremerhaven. Dann gibt es natürlich auch die karitativen Läden wie z.B. Oxfam, Cartias und AWO.
3. Komission
Kommission bedeutet, dass Menschen ihre Kleidung in den Laden bringen und eine Umsatzbeteiligung erhalten, wenn ein Kleidungsstück verkauft wird. Was nicht verkauft wird, geht an die Person zurück oder wird gespendet. Wie der Umsatz aufgeteilt wird, hängt vom Konzept des Ladens und vom Wert der Kleidung ab. Häufig werden ca. 40% ausgezahlt. So trägt der Laden kein Risiko. Wir haben eigens dafür unsere Software Circle-Hand entwickelt, um die damit verbundenen Prozesse so einfach und automatisiert wie möglich zu gestalten. Die Kommission wird für alle Arten des Secondhand-Handels genutzt, ist aber derzeit besonders bei Kinder- und Luxuskleidung verbreitet. Beispiele dafür sind Läden wie fUX Vintage, NjuNju oder Dear Berlin.
4. Ankauf von Privat
Einige Geschäfte kaufen die Kleidung auch direkt bei Privatpersonen in ihrer Umgebung. Der Laden trägt dann ein höheres Risiko und kann entsprechend weniger für die Kleidung bezahlen. Oft sind die Leute aber froh, ihre Sachen schnell und unkompliziert verkaufen zu können. Auch hier kannst du mit unserer Software Circle-Hand viel Zeit sparen. Beispiele für solche Läden sind Hanni’s Secondhand und Lotte im Glück.
5. Aus gewerblichen Quellen
Häufig wird Kleidung auch im gewerblichen Großhandel gekauft. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die Kleidung wird online in Form von Bündeln bestellt. Oft auch “Bales” genannt. Das sind dann “Überraschungspakete”. Die Ware wird dann oft pro kg gehandelt. Es ist aber auch möglich, bestimmte Kategorien oder Marken in Bündeln zu kaufen, z.B. Vintage Wholesale Europe, Seve Fripe, Vintage Suppliers Europe oder Raes Vintage Wholesale.
Einige Läden fahren auch zum Großhandel, um die passenden Teile von Hand herauszusuchen. Manche Ladenbesitzer:innen fahren sogar bis nach Italien, in die Niederlande https://www.vintage-clothing-wholesale.com/en/ oder nach Osteuropa und besuchen dort die großen Sortierbetriebe.
Einige Online-Großhändler bieten Videotouren an, bei denen die Läden die passenden Stücke “handpicken” können, auch “Campicking” genannt. Dies bietet z. B. Vintage Wholesale Berlin, HustlerRags oder Vintage Fiasco an.
6. Dead stock und Second-Season
Streng genommen handelt es sich dabei nicht um Secondhand, da es sich um Ware handelt, die nie getragen wurde. Dennoch werden in Vintage- und Secondhandläden oft Kleidungsstücke verkauft, die sich im Vorjahr oder einfach schon seit längerer Zeit nicht mehr bei Firsthandhändlern verkauft haben. Dort würden sie das Lager verstopfen und werden dann lieber billig verkauft. Das ist immer noch besser, als die Kleidung zu vernichten. Eine Praxis, die leider weit verbreitet ist, aber in der EU bald nicht mehr erlaubt sein wird.
7. Regal-Vermietung / Stangenvermietung
Bei der Regalvermietung zahlen die Liefer-Kund:innen einen fixen Preis, um ein Regal oder eine Stange für einen gewissen Zeitraum zu buchen. Sie hängen dann ihre Kleidung selbst auf und bestimmen die Preise selbst. In den meisten Fällen wird auch hier eine Provision beim Verkauf der Kleidung fällig. Das Konzept ist vor allem in den skandinavischen Ländern beliebt, gewinnt aber auch in anderen Ländern langsam an Popularität. Beispiele sind Love at second sight aus Berlin oder LaceSyndicate aus Potsdam.
8. Flohmarkt und Vinted
Dies ist in den meisten Fällen nicht die alleinige Bezugsquelle der Geschäfte. Einige Läden ergänzen ihr Sortiment mit Kleidungsstücken, die sie auf Flohmärkten oder bei Vinted finden. Dabei geht es vor allem darum, Kleidungsstücke zu finden, die einen guten Verkaufswert haben, aber unter diesem Preis angeboten werden. Dies wird oft als handpicked bezeichnet. Manche Läden nehmen dafür weite Reisen auf sich, um die besten Stücke zu finden. Darüber hinaus kann es sich für Geschäfte lohnen, Kleidung günstig online einzukaufen, die im stationären Handel einen höheren Verkaufspreis erzielt. Denn die Zahlungsbereitschaft ist höher, wenn man sich sicher ist, dass ein Kleidungsstück gut sitzt.
9. Wohnungsräumungen
Läden, die ihre Ware hauptsächlich aus Entrümpelungen und Wohnungsauflösungen beziehen, haben in der Regel nicht nur Kleidung im Angebot, sondern auch Möbel, Küchengeräte, Dekorationsartikel und allerlei andere Dinge. In den meisten Fällen erhalten sie die Ware kostenlos oder sogar Geld für die Abholung. Oft müssen sie sich aber auch um die Entsorgung der unbrauchbaren Sachen kümmern. Ein Beispiel ist PeekUp.