3. Woher kommt die Ware für den eröffneten Secondhand Laden?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du Kleidung für deinen Laden bekommen kannst. Und für jede dieser Wege gibt es erfolgreiche Beispiele von Läden. Daher gibt es kein besser oder schlechter und es ist auch möglich, mehrere Optionen zu kombinieren, um verschiedene Arten von Kleidung zu bekommen. Die Beschaffungsstrategie sollte einfach zu dir, deinen Stärken und deinem Ladenkonzept passen. Im Allgemeinen kann die Beschaffung jedoch in die folgenden zwei Möglichkeiten unterteilt werden:
Von Privat Kleidung beziehen
Spenden von Privat erhalten
So bekommst du Kleidung kostenlos und in manchen Fällen funktioniert das auch. In der Regel erhältst du jedoch Kleidung von geringerer Qualität, die sich schwerer verkaufen lässt. Die Leute sind aber oft froh, die Sachen loszuwerden und fühlen sich gut, wenn sie noch von jemand anderem getragen werden.
Ein Beispiel für ein solchesKonzept ist
Frauenpower aus Bremerhaven.
Kommission
Kommission bedeutet, dass Menschen ihre Kleidung zu dir bringen und du sie verkaufst. Wenn ein Verkauf zustande kommt, teilt ihr euch die Einnahmen. Was nicht verkauft wird, geht an die Person zurück oder wird gespendet. Das hat den Vorteil, dass du kein finanzielles Risiko eingehst und keine Investitionen in den Warenbestand tätigen musst. Um diesen Aufwand gering zu halten, haben wir
Circle-Hand entwickelt. Kommission wird für alle Arten des Secondhand-Handels verwendet, ist derzeit aber besonders für Kinder- und Luxusbekleidung verbreitet.
Beispiele:
fUX Vintage,
NjuNju oder
Dear Berlin.
Regal-Vermietung
Bei der Regalvermietung zahlen Liefer-Kund:innen einen fixen Preis um ein Regal oder eine Stange für einen gewissen Zeitraum zu buchen. Sie hängen dann ihre Kleidung dort eigenständig auf und bestimmen selber die Preise. In den meisten Fällen wird auch hier eine Kommission fällig bei Verkauf der Kleidungsstücke. Das Konzept ist besonders in Skandinavischen Ländern beliebt gewinnt nach und nach aber auch in anderen Ländern an Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist
Love at second sight aus Berlin.
Ankauf von Privat
Einige Läden kaufen die Kleidung auch direkt bei Privatpersonen in ihrer Umgebung. Du trägst dann mehr Risiko und brauchst das nötige Startkapital, kannst aber freier über die Ware, Rabatte etc. entscheiden. Auch hier kannst du mit Circle-Hand viel Zeit sparen.Beispiele:
Hanni’s Secondhand und
Lotte im Glück.
Flohmarkt und Vinted
Dies ist in den meisten Fällen nicht der einzige Weg, über den die Geschäfte ihre Waren beziehen. Einige Läden ergänzen ihr Sortiment mit Kleidungsstücken, die sie auf Flohmärkten oder bei Vinted finden. Dabei geht es vor allem darum, Kleidungsstücke zu erkennen, die einen guten Verkaufswert haben, aber unter diesem Preis angeboten werden. Darüber hinaus gibt es aber auch Kleidungsstücke, die im stationären Handel einen höheren Verkaufspreis erzielen, da die Zahlungsbereitschaft höher ist, wenn man sich sicher ist, dass sie passen.
Als secondhand Laden aus Gewerblichen Quellen Kleidung beziehen
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Kleidung von gewerblichen Händlern zu kaufen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Du kannst online Secondhand Kleidung als Bündel kaufen und bekommst dann eine “Überraschungstüte”. In diesem Fall kann es sein, dass die Ware pro KG gehandelt wird. Du kannst aber auch bestimmte Kategorien oder Marken in Bündeln kaufen, z. B. über
Vintage Wholesale EuropeDu kannst zu Großhändlern fahren und dir dort die passenden Teile raussuchen. Oft gibt es einen Mindestbestellwert, den du überschreiten musst. Manche Ladenbesitzer:innen fahren auch nach
Italien, in die
Niederlande oder nach Osteuropa und besuchen dort die großen Sortierbetriebe.
Einige Online-Großhändler bieten Videotouren an, bei denen du dir die passenden Stücke “handpicken” kannst, auch “Campicking” genannt. Dies bietet z. B.
Vintage Wholesale Berlin oder
Vintage Fiasco an.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Ware sortiert, gesäubert, vorselektiert usw. ist, desto mehr musst du dafür zahlen, weil andere schon Zeit dafür investiert haben. Schau also auch hier, wo deine Stärken liegen. Wenn du gut darin bist, Trends und Perlen aufzuspüren, kann es Sinn machen, viel Zeit mit Sourcing zu verbringen. Wenn du deine Stärke eher im Verkauf und in der Präsentation der Ware siehst, dann investiere lieber in eine bessere Vorselektion.